06.07.2025

Deutlich verbesserte Cyberresilienz im Maschinenbau

Als Verband des Maschinenbaus hat der VDMA auch die Cybersicherheit im Blick. Eine neue Studie des Verbands zeigt, was die Unternehmen des Maschinenbaus am meisten bedroht und wie sie sich schützen.

Bereits 2019 hatte der VDMA in einer Studie die Cybersicherheit in seinen Mitgliedsunternehmen untersucht. Seitdem haben die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau ihre Cyberresilienz deutlich verbessert. Dennoch verursachen Cyberangriffe jedes Jahr Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Vor diesem Hintergrund hat der Fachverband Software und Digitalisierung des VDMA gemeinsam mit dem Fraunhofer AISEC die Studie „Industrial Security“ erneut durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen laut VDMA, dass die Cyberresilienz der Unternehmen wachse. Dennoch gebe es weiter Handlungsbedarf, besonders für kleinere Betriebe.


Verbesserte Cyberresilienz im Maschinenbau von VDMA

Social Engineering als größte Bedrohung

Obwohl die Zahl der Cyberangriffe im Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2019 gestiegen ist, haben die befragten Unternehmen inzwischen deutlich wirksamere Schutzmaßnahmen eingeführt. Nur noch 55 Prozent der Unternehmen berichten von negativen Auswirkungen durch Security-Vorfälle. Das ist ein Rückgang von knapp 70 Prozent im Vergleich zu 2019. Besonders Produktionsausfälle (29 Prozent) und Kapitalschäden (32 Prozent) sind die häufigsten Folgen. Eine positive Entwicklung: In den vergangenen zwei Jahren gab es keine sicherheitskritischen Vorfälle, die Menschen oder die Umwelt gefährdet haben.

Die größte Bedrohung für Unternehmen stellt erstmals Social Engineering und Phishing dar, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten und Sabotage. Dies zeigt, dass Unternehmen weiter verstärkt in die Sensibilisierung und Schulung ihrer Mitarbeiter investieren müssen.

Steigende Anforderungen durch Regulierung und Lieferketten

Vorgaben wie der Cyber Resilience Act (CRA) und die NIS2-Richtlinie, die in der Europäischen Union die Cybersicherheit erhöhen sollen, betreffen inzwischen zwei Drittel der Unternehmen direkt. Dennoch zeigt die Studie, dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) noch nicht ausreichend auf diese Anforderungen vorbereitet sind. 30 Prozent der KMU wissen nicht, ob sie betroffen sind. Hier bestehe dringender Informations- und Unterstützungsbedarf, so der VDMA.

Mehr Unternehmen setzen auf eigene Security-Kompetenz

Die Studie zeigt, dass immer mehr Unternehmen die Verantwortung für Industrial Security intern verankern. 88 Prozent der befragten Firmen setzen auf eigenes Personal, nur noch 12 Prozent beauftragen externe Dienstleister. Besonders im Produktionsumfeld gibt es Fortschritte: 61 Prozent der Unternehmen haben ein Risikomanagement etabliert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 41 Prozent im Jahr 2019. Dennoch bleibt hier besonders für kleine Unternehmen viel zu tun.

Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Unternehmen vorrangig Unterstützung bei Branchenverbänden wie dem VDMA suchen. 85 Prozent der Befragten sehen hier die wichtigste Anlaufstelle, um sich über Security-Strategien, Best Practices und regulatorische Anforderungen zu informieren. Der Verband unterstützt Unternehmen mit praxisnahen Leitfäden, Schulungen und Netzwerkmöglichkeiten, um die Sicherheit und Resilienz in der Industrie weiter zu stärken.

Die Studie ist auf den Seiten des VDMA zu finden: www.vdma.org


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