26.08.2025

Klar zur Wende mit WATTsNEXT

Tag der Erneuerbaren Energien: Anfang Juli trafen sich Fachleute aus den Unternehmen der FEGIME Deutschland mit Spezialisten von Herstellern und Top-Referenten, um sich über Chancen und Technik der Energiewende auszutauschen.

NÜRNBERG, 30.07.2025. Energiewende bedeutet, ein hundert Jahre altes System der Energieproduktion, -verteilung und -nutzung um 180 Grad zu drehen. Bei diesem Kurswechsel sitzen alle im selben Boot und stellen dieselben Fragen: Wohin steuert die Gesetzgebung, wie entwickelt sich die Technik in einer Welt, die elektrisch wird – und welche Chancen ergeben sich für den Fachvertrieb.

Was kommt, beantwortet die FEGIME Deutschland mit WATTsNEXT, dem Tag der Erneuerbaren Energien. »WATTsNEXT bietet eine wertvolle Plattform, um sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gerade jetzt ist der direkte Dialog zwischen Lieferanten und Gesellschaftern essenziell, um Herausforderungen zu bewältigen, neue Impulse zu setzen und die Zusammenarbeit zu stärken. Veranstaltungen dieser Art fördern das Verständnis füreinander, schaffen Vertrauen und ermöglichen es uns, die Zukunft erfolgreicher zu gestalten«, erklärt Marlene Reichelt, Leitung Category Management Erneuerbare Energien, Haustechnik und Hausgeräte in der Nürnberger Zentrale der Marktgemeinschaft.

Alle in einem Boot: Auf dem Sauerländischen Biggesee, an Bord der Bigge, trafen sich Anfang Juli hundert Fachleute von den Elektrogroßhändlern der FEGIME Deutschland mit Spezialisten von Herstellern und Top-Referenten, um sich zwei Tage lang über die Zukunft auszutauschen. Der Ort gehörte zum Programm: Das Eventschiff »EMS Bigge« wird elektrisch angetrieben.

Passend zum Thema Elektromobilität startete WATTsNEXT mit der Stippvisite in einem nahen Werk von Mennekes. Ein Blick in die Halle M2 bot Grund zur Zuversicht: Dort werden demnächst zwei weitere Fertigungslinien für Ladesäulen aufgebaut. Der Markt wächst. An Bord der Bigge zeigten 15 Hersteller in Workshops und an Ständen, welche anderen Produkte und Ideen das Zeug haben, die Wende zu gestalten und nachhaltiges Wachstum zu erzeugen.

Gesetze bieten Chancen

Die angeregten Diskussionen wurden ergänzt durch Vorträge, die Hintergrundwissen vermittelten. So auch der Vortrag vom Stargast Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, wegen seines Wissens und seiner Medienpräsenz gerne Autopapst genannt. Mit eindeutigen Zahlen zeigte er, warum der Elektromobilität die Zukunft gehört. Dabei betonte er die wachsende Rolle chinesischer Hersteller, die in den Bereichen Batterien und Software führend sind. Auf die Frage, ob die deutsche Autoindustrie eine Zukunft habe, sagte er ja. Sie müsse dafür aber auf »Chinatempo« kommen. Um die Elektromobilität und hiesige Hersteller zu fördern, wünschte er sich von der deutschen wie europäischen Politik mehr Strategie und weniger Aktionismus.

Dabei gibt es Strategien. Sie zeigen sich sogar dort, wo andere nur Bürokratie wittern. Den Beweis führte Christian Elverfeld von Charge Amps, als er Gesetze zur Nachhaltigkeit behandelte. GEIG, EPBD und CSRD-Richtlinie sind Strategie und bieten Marktchancen. So auch das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG). Es schreibt für Wohn- und Nichtwohngebäude im Detail vor, welche Lade- und Leitungsinfrastruktur zu installieren ist. Auch aus den anderen Gesetzen lassen sich wirksame Maßnahmen fürs Marketing ableiten.

Andere Gesetze entfalten aktuell wenig Wirkung, obwohl sie heiß diskutiert werden. Jörg Sutter von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) überraschte viele mit seiner Einschätzung des Solarspitzen- oder des § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes. Für die Mehrheit der privat betriebenen Photovoltaikanlagen spielten die neuen Regeln noch keine Rolle. Der Grund: Noch gebe es kaum eine Installation mit Smart Meter, Steuerbox und vollständiger Regelbarkeit durch den Netzbetreiber.

Mit Know-how den Markt gestalten

Das werde sich ändern und auch für die E-Handwerke Mehraufwand bei der Abstimmung mit dem Netzbetreiber bedeuten. Angesichts der dynamischen Entwicklung von Technik und Gesetzeslage mochte Sutter aber nicht vorhersagen, was in wenigen Jahren sein wird – und empfahl, am Ball zu bleiben. Diese Ansicht teilte Volker Neumann, Vorstandsmitglied des Wasser- und Energieversorgers ENERVIE. Er schilderte, welch hohen Aufwand Energieversorger treiben, um die Netzstabilität zu sichern, wenn die Energieversorgung auf den Erneuerbaren beruhen soll. Eine besondere Herausforderung sei wie für jedes Unternehmen, die Gesetzeslage zu deuten und die oft raschen Änderungen zu verarbeiten, um eine Planungsgrundlage zu haben. 

»Mit Know-how und intensivem fachlichen Austausch wollen wir Markt machen und die außerordentlich positiven Bewertungen von WATTsNEXT zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind«, erklärt Arnold Rauf, Geschäftsführer der FEGIME Deutschland. »Der Elektrogroßhandel ist der strategische Berater und Enabler im nachhaltigen Bau- und Gebäudesektor. Nun brauchen wir alle noch klare Strategien und Gesetze aus Berlin, um nachhaltig Wachstum zu schaffen.«